Der
interessante Aufbau dieser französischen Pendeluhr zeigt sich
im Stil
des Louis-Seize, der Kunstepoche von 1770-1795.
(Empire) Hier
sind die typischen klassizistischen Merkmale dieser Kunstepoche
zu sehen.
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Die
Sockelplatte
sowie die drei Postamente bestehen aus Creme-farbenem MARMOR. Die Sockelplatte
steht auf Kreiselfüßen. Das Uhrgehäuse sitzt zwischen
Volutenstützen, welche am Ende als fein ausgearbeitete Adlerköpfe
enden.
Der
obere Abschluß wird durch eine Vasenbekrönung mit Blütenaufsatz aus vergoldeter Bronze
gebildet. Die beiden äußeren Postamente sind mit kunstvollen Bronzeapplikationen
verziert. Diese stellen ein Urnen- ähnliches Gefäß mit einer wehenden Flamme
und Seitenteilen als Widderkopf dar.
Reichlicher
vergoldeter Zierrat wie Kettenbehang, Trotteln, Perlenverzierung der Kanten
verfollständigen das Kunstwerk.
Aber
wo ist das Pendel?
Es versteckt sich kunstvoll hinter dem
mittleren Postament und ist nur zu sehen, wenn man die Uhr von hinten betrachtet.
Uhrwerk und Zifferblatt
Großes französisches
Pendulenwerk (11 cm Durchmesser) mit BROCOT-Hemmung und Stahlpaletten.
Sie hat im Ankerkörper zwei senkrecht zur Fläche des
Ankers stehende halbrunde Stifte, häufig aus Stein (Rubin) und manchmal -
wie hier - aus Stahl die als
Paletten dienen und den Kontakt zu den spitzen Hemmungsradzähnen halten.
Dadurch
sind genauere Gangresultate als bei den gewöhnlichen Ankerhemmungen
- welche bei franz. Pendulen normalerweise verwendet
wurden - möglich.
Die
Ankerwelle ist reibschlüssig mit
der Pendelaufhängung verbunden. Dadurch
ist eine einfachere Regulierung des "Abfalls"
möglich. Mit "Abfall"
wird das gleichmäßige Tick-Tack Geräusch
bezeichnet. Der Werkdurchmesser beträgt 11 cm, statt normalerweise nur
8 cm wie bei den üblichen französischen Rundpendulen-Uhrwerken.
- Der
Hersteller ist gemarkt mit S. MARTIE et Ci.
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- Schlagstempel auf der hinteren Platine
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Schlagwerk mit der üblichen Schloßscheibensteuerung. Schlag
zur halben und vollen Stunde auf eine Bronzeglocke.
Das
Pendel ist fadenaufgehängt. Schneller-Langsamer Regulierung direkt am Pendel
durch Verschiebung des Gewichts.
Gewölbtes und unbeschädigtes Email
ZIFFERBLATT
mit der Bezeichnung
VIEL-ROBIN
A. PARIS (Französische Uhrmacher Dynastie ! )
Ein
stark bombiertes
Uhrenglas schützt das Zifferblatt.
Arabische
Ziffern u. arabische viertelstunden Minuterie am Rand.
Der
Messing-StundenZeiger ist kunstvoll per Hand gesägt und
zeigt fein ausgearbeitete Vogelmotive.
Mit einer
Lupe gut zu erkennen.
Restaurierungsarbeiten
Komplette
Demontage
aller Marmorelemente und Metallteile
Ausbohren und
Erneuern aller Holzdübel in welchen
die Bronzeapplikationen befestigt waren. Chemisches entfernen
starker Rostflecken auf Teilen der Marmorflächen.
Im vorderen
Bereich der Marmor-Sockelplatte lks. und re. zwei ausgebrochene
Fehlstellen ausgebessert. Optisch jetzt
kaum noch zu erkennen. Siehe
Fotos.
Komplette
Reinigung aller Marmorteile. Teilweise neue Vergoldung der
Bronze/Messing Applikationen. Neuanfertigung von drei
vergoldeten Messing-Rosetten im
vorderen Bereich der Sockenplatte.
Komplette
Revison des Uhrwerks im Okt. 2018 (!)
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