Autor dieser Seiten:  Detlef Knick - Berlin 
 
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square30_yellow.gif Fachbegriffe der Uhrentechnik Deutsch-Englisch  Wörterbuch
 
 
 
 
Große Prunkpendule von Joh. Hartmann
 
 
 Große Prunkpendule
um 1860
 
Johannes Hartmann
Hofuhrmacher in Berlin von 1856 - 1872
 
 
Pendule im Louis-Quatorze Stil. Boulle-Gehäuse
mit Marketerie aus Schildpatt und Messing.
 
Dreiseitig verglaster Uhrenkasten mit nach unten
bauchig ausschwingenden Seiten über Kreiselfüßen.
 
Rundbogiges Gehäuse unter separatem hutförmigem
Aufsatz und bekrönender Figur aus dem Reich der Fama.
 
Reicher Behangdekor nach Art von Jean-Louis Berain.
Vergoldeter Bronzebeschlag mit Masken
und aufgelegtem Akanthus.
 
Vergoldetes, reich ornamentiertes Zifferblatt
mit röm. Ziffern auf weißen Emailreserven,
und außen arabischer Minuterie.
 
Werk und Zifferblatt signiert:
Joh´s Hartmann Berlin
 
 
 
  
 
Johannes Hartmann
Königlicher Hofuhrmacher in Berlin
Ladengeschäft 1856-1872 in Berlin-Mitte
Unter den Linden Nr. 49
 
Informationen zu Johannes Hartmann     
 
 
 
Gehäuse
 
Das Uhrengehäuse wurde Mitte des 19. Jahrh. im sog. Louis Quatorze Stil gefertigt. Dieser Stil bezieht sich auf den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV (1643-1715). Besonders nach ihm wird diese Stilepoche als die franz. Variante des Barock und des beginnenden Rokoko bezeichnet.
 
Der Korpus ist in der Art der sog. Boulletechnik gefertigt.
Benannt nach Andre-Charles Boulle, einem franz. Kunsttischler (1642-1732), der viel für Ludwig XIV. tätig war.
 
Die aus Italien stammende Technik hat er vervollkommnet. Sie besteht darin, dass Muster, z.B. aus Schildpatt und Messing, zusammengeleimt werden, danach werden die Platten wieder getrennt und die Hohlformen u. Füllungen wechselweise wieder ineinandergefügt.
 
Legt man die helle Messingform in dunkles Schildpatt, spricht man von einer Premiere-Partie Arbeit.So wie bei dieser Uhr hier. Umgekehrt nennt man es Contre-Partie.
Diese sehr arbeitsaufwendige und kostbare Technik war bereits im 18. Jh. bei Möbeln sehr beliebt.
 
Der Behangdekor ist nach Art des franz. Architekten Jean-Louis Berain ausgeführt. Seine Arbeiten für Ludw. XIV. beeinflußten Ende des 1800 Jahrh. viele andere Künstler in der Ausschmückung wertvoller Möbel.
 
Das Gesamtgewicht der Uhr beträgt 16 Kg - Höhe 107 cm.
 
 
 
 
Uhrwerk
 
Das Uhrwerk ist ein typisches Produkt aus der Zeit Mitte des 19. Jahrhundert.
 
Die Ganggenauigkeit des Werks ist relativ hoch, da eine sog. BROCOT-Hemmung eingebaut wurde.
 
Die nach Louis Gabriel Brocot benannte Hemmung wurde von ihm 1826 vorgeführt.
1847 erhielt er ein Patent auf diese neuartige ruhende Ankerhemmung. Die Brocot-Hemmung hat zwei senkrecht zur Fläche des Ankers stehende halbrunde Stifte, welche bei diesem Werk aus Stahl gefertigt wurden.
 
Die Schlagwerkauslösung erfolgt durch ein Rechenschlagwerk.
Im Gegensatz zu den Schlossscheibenschlagwerken, lassen sich Rechenschlagwerke repetieren.
Also kann man auf  Wunsch seitlich an einer Schnur ziehen, worauf das Schlagwerk auslöst und die zuletzt geschlagene Stunde nocheinmal geschlagen wird.
 
Die Schlagzahl wird bei dieser Uhr durch eine direkt auf dem Stundenrad sitzende Stundenstaffel gesteuert. Der Schlagwerkhammer schlägt auf eine aufgerollte Tonfeder den sog. französischen Schlag, halbe und volle Stunden.
 
Die Pendelscheibe zeigt eine Sonne, ein Phoebus-Symbol (Gott Apoll).
 
Die beiden großen Federhäuser halten das Uhrwerk Tage ca. 14 Tage in Gang.
 
Das Werk ist signiert mit:  J. HARTMANN HORLOGER DU ROI BERLIN
 
Werk Nr. 1298  -  BREVETE S.G.D.G.
Das ist eine Bezeichnung für ein Patent- bzw. Gebrauchsmusterschutz !
 
 
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